Alles fing damit an, dass ich aus dem Fenster sah und hin und weg war.
Da sah ich den maibaumigsten Maibaum wo gibt und ließ mich von ihm in allen Farben beflattern, sodass ich fast aus dem Fenster meinem Verehrer entgegen gesprungen wäre. Die vier Treppen nach unten taten es auch und wir picknickten mit allem drum und dran und mit später nichts mehr an was das Zeug hielt.
Autor: Miss Bardo (Seite 2 von 2)
Gut.
Die drei angekündigten Monate sind rum.
Was ich verstanden habe ist:
1. Kompromisse sind scheiße (Putzplan).
2. WG-Leben ist nichts für dich.
3. Es hat ein Verrat an unserer Beziehung stattgefunden (Paartherapie, äh, ups, ich meine Partnerintherapie).
4. Unsere Beziehung fühlt sich an wie ein Gefängnis.
Zugegeben, manches ändert sich auch nach noch so vielen Siebenjahreszyklen nicht. Zum Beispiel das mit dem Kuchen. Kuchen essen, Kuchen nach Rezept backen (inklusive exakt 10 Minuten rühren und 55 Minuten bei 185° mittlerer Schiene ohne Umluft, weil die – o sch…. – kaputt ist), Kuchen improvisieren (o yeah, here I come), Kuchenkuchenkuchen.
Ich verstehe total, dass du sauer bist. Ich kenne das, glaub`s mir, nur zu gut. Du hast es mir wirklich letztes Mal gesagt, wie du zu allem stehst und wo du stehst und worauf und so und es hat auch etwas in mir bewegt – ich war ganz bewegt.
Hey,
ich meine: hey, na? Du. Wo warst du? Wo bist du?
Auf dem Weg zur Werkstatt kam ich an einem Auto mit inspirierender Heck-Aufschrift vorbei: „Scherbenzauber – Für Wohn- und Gartenraum“. Schön, nicht? Da mach ich gleich als nächstes einen Termin für uns. Unser Beziehungsgarten kann das bestimmt gut gebrauchen. Fugenmasse für all die entstandenen Mosaikteilchen, bei denen ich selbst bald nicht mehr durchblicke, gibt es bestimmt in jeglicher Ausführung, da ist dann sicher auch für dich etwas mit dabei.
Süßer,
So gut kenn ich dich. Reagierst auf Mahnungen wie auf sonst nichts.
Und ich kanns so gut, es wirkt wie ne Ohrfeige – perfektes Timing, gezielter Hau samt Ruck bis die Funken sprühen und danach sind alle hellwach.
Zack.
Liebster,
als ich das letzte Mal in so einer Phase steckte wie jetzt, hatte ich vier Unfälle innerhalb von eineinhalb Jahren. Danach wusste ich genau, was ich wollte und was nicht. Beim fünften Unfall starb allerdings aus Versehen mein Vater, obwohl ich mir ganz fest vorgenommen hatte, selbst zu sterben, wenn mein neuer Lebensplan nicht endlich aufgeht.
Im Samen
liegt die Blüte bereits verborgen.
Die Blüten
in meinem Gesicht schlage ich mir derzeit selbst. Ich muss wach bleiben, um ja nichts zu übersehen.
Ich hätte es schließlich kommen sehen müssen.
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