Was ich besonders zum Kotzen finde, ist dieses Kippbild von dir. „Der allerbeste Vater der Welt“ (braucht kein Mensch), und in Wirklichkeit das Wesentliche nicht auf die Kette kriegen. Ganz deine Mutter.
Ich hasse es.
Die Jungs finden es so toll. Die Ausflüge, tausendmal Eisdiele, Sommersonnenstrandurlaub in Bulgarien, Geschenke (viele, teure), all das „Bei Papa darf ich das aber!“ Spitze auch, dass die Exschwiegermutti soeben den „halben Geburtstag“ erfunden hat und das betreffende Kind zu diesem Anlass mit kompensatorischem Gedöns überhäuft. Geht’s noch?
Wie wärs zur Abwechslung mal mit echter, notwendiger Fürsorge? Klar, mit der regelmäßigen und zuverlässigen Gabe des Neuro-Medikaments kann man den Fünfjährigen nicht vom Hocker reißen. „Nein“ sagen und den Giftzwerg zur Räson bringen, wenn er im Sandkasten fleißig mit der Schippe austeilt – kommt auch nicht gut an. Dem fast Dreijährigen darf man trotz zahnärztlichem Zeigefinger keinesfalls die heilige abendliche postoralhygienische Milchflasche wegnehmen, das arme, muttiverlassene Baby.
Eher kommt man dem so unsäglichen wie eingebildeten Trennungsschmerz der Nachkommenschaft durch großzügige Nachgiebigkeit und generöse Spendierfreude bei. Oder, wenn man zwangsgetrennte Oma ist, solidarisiert man sich schon mal, indem man die Medizin des Kindes mit diesem teilt. Lass doch mal probieren! Beim Thema Modelllernen hat die Oma mit vierzigjähriger Grundschulerfahrung damals in der Uni gefehlt. „Psychologie und Kognition des Kleinkindes“ war wohl noch nicht erfunden, deshalb darf Omi jetzt die Enkel missbrauchen, um die Erinnerung an ihren schon seit Ewigkeiten totgesoffenen Ehemann aufrechtzuerhalten. Im Schmerz sind wir alle eins. Und hängen zusammen auf dem Friedhof ab.
„Mami, wieso ist Opa Konrad die Treppe runtergefallen und hatte dann ein Loch im Kopf und dann kam ganz ganz viel Blut raus…?“
Danke dafür, blöde Kuh.
Nächsten Monat ist übrigens 7/12- Geburtstag. Kannse kürzen, ist ja Lehrerin gewesen.
Weil Oma ihre eigenen Kinder schon gebraucht hat um ihren Gatten zu decken, ist Papa heute ein Arschloch. Aber ein gut performendes – die Kinder lieben es.
Aber
„Der Hein braucht eben eine starke Frau“, so klang die wohlmeinende Bedienungsanleitung für dich, schon kurz nach unserem Kennenlernen.
Und
„Du bist aber auch einfach nicht so emotional wie mein Hein.“
Nee, ich bin gerne ein grober koabhängiger Muttiersatzklotz für Große, das hab ich mir schon immer gewünscht. Da kann ich mich endlich mal stark und gebraucht fühlen, weg mit der unerträglichen Leere!
Ja sorry, hat nicht geklappt und ihr seid wieder auf euch allein gestellt. Ich freu mich, dass ich euch so los bin, wie es eben geht. Ich wünschte nur, ihr könntet euren Scheiß für euch behalten.
18. Mai 2017 at 20:51
Ja, Omma, gehts noch? Ich meine: Jibbett denn sowatt?
An dieser Stelle schlägt ein Ergänzugsvorschlag fürs Kinder und Jugendschutzgesetz Alarm: Großeltern und alle anderen Rechtfertigungsspezialisten, die sich „Als Großeltern darf man das aber“ mit allen erdenklichen Begründungen auf die Fahne schreiben, gehören in ihrer Einstellung therapiert und zwar bis es nicht mehr geht und von da an mal richtig rund läuft. Möglicherweise greift aber vorzeitig die natürliche Auslese in Form aggressiv entwickelter Allergene auf post-versuchsfreudige Zucker- und Pharmanaschereien, welche stark von Ignoranz betroffene Personen frühzeitig eliminieren oder besser noch: zu entsprechenden Reifeprozessen anregen, welche sich endlich mal positiv auf unsere Zukunft (hier: Kinder) auswirkt.
18. Mai 2017 at 21:19
Wann geht’s endlich wieder um Sex?!
18. Mai 2017 at 21:39
Lieber Vater, hier haben gleich zwei Personen Sex mit sich selber und lassen andere daran teilhaben. Das muss reichen.