Im Samen
liegt die Blüte bereits verborgen.
Die Blüten
in meinem Gesicht schlage ich mir derzeit selbst. Ich muss wach bleiben, um ja nichts zu übersehen.
Ich hätte es schließlich kommen sehen müssen.
Nach 2 gescheiterten Selbstmordversuchen erhielt ich die Jobzusage in einer Bio-Gärtnerei und fuhr dann vom Lebenstaumel benebelt in einen Stahlnagel für Betonwände, der meinem Rad die Luft nahm und mich prompt über den Lenker meinem jetzigen Liebsten vor die Füße katapultierte.
Da saß ich
nun, an den obligatorischen Stellen aufgeschlagen
und er lag kalkweiß neben mir, weil er kein Blut sehen kann.
An den Händen hielten wir uns bis der Notarzt kam und vor lauter Blässe mein Blut nicht sah – die Cola bekam mein Zukünftiger während er auf die Krankentrage gehievt wurde.
Jetzt liege ich
da mit schmerzendem Herzen, zerrauften Haaren, blutigen Händen, ausgerissenen Beinen und Fusseln am Mund, dass man meine stark behaarten Zähne nicht mehr sehen kann. Die Zwillinge sitzen mir im Nacken, die Arbeit rutscht mir kreuzweise den Buckel runter, die Familie greift nach allen recyclebaren Strohhalmen, die sie finden kann, unser aller Leben kompostiert sich selbst in Schutt und Asche. Egal was noch kommt, er kann mir nicht helfen. So sehr er auch möchte, er ist der Blassere.
Die Blumen
habe ich mir noch selbst gepflückt,
mehrere Portionen Lieblingsgerichte vorgekocht für uns beide,
alle möglichen Anträge beim Amt von Arbeitslosengeld über Halbwaisenrente, Sterbehilfe, Steuerfragen, Wohngeld bis Zuzahlungsbefreiung angeleiert
und den schönsten aller Nägel in die Wand gehämmert
– für mein Leben.
Endlich hänge ich
über allem, eine Beziehungsveteranin,
halte seine Hand
und geh.
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