An dieser Stelle ein aufrichtiges Dankeschön für alle Tipps, Tricks und Kniffe der Beziehungsklempnerei. Es hat zwar eine Weile gebraucht, diese in Selbsterfahrung auch wirklich und wahrhaftig auszuprobieren, doch ich habe es gewagt – und viel dabei gelernt. Zum Beispiel, dass es zwar klasse Werkzeuge sind, sie jedoch nicht automatisch zur Reparatur des Ausgangsobjektes verhelfen.

Wenn ich mich recht erinnere, verlief die Versuchsreihe folgendermaßen (und ich erwähne, dass nicht alle Zugang in diese Liste gefunden haben, weil, äh, nun ja, man muss ja nicht alles teilen und auch nicht ausprobieren und überhaupt):
– Ansprechen / Bitten formulieren / Bedürfnisse äußern – Häkchen (Ergänzung: Dabei keine Reaktion oder Antwort geschweige denn empathisches Verständnis erwarten!)
– Das Ziel über die Emotionen stellen – Häkchen (Ziel erspürt, formuliert, in den Raum gestellt und Emotionen sein gelassen was sie sind – und nun? Kann nihilistische Tendenzen verstärken und/oder Ego-Konflikten was Konstruktives oder auch Negatives hinzufügen)
– Zeit geben / Geduld üben – Häkchen (Reichen durchschnittlich sechs Jahre?)
– Paar-Zeit etablieren – Häkchen (?) (also Versuche gab es, mitgemacht habe jedoch nur ich, gilt dann nicht, oder? Oder gilt es, wenn ich dabei jemand anderes kennenlerne, ist ja dann auch ein Paar, oder? Schon, ja doch, oder wie?)
– Höre auf dich, deinen Körper, deine innere Stimme – Häkchen (Bei so viel Geplapper kam da nicht gerade was Eindeutiges raus, doch immerhin eine Orientierung)
– Die richtigen Fragen stellen – Häkchen (Das war schwierig, dazu galt es zuallererst einmal herauszufinden, worum es überhaupt geht, doch letzthin kann ich sagen: Well done!)
– Mach es selber – Häkchen (Nicht mehr warten, bis wir was zusammen machen oder entscheiden, sondern einfach machen – immerhin ist das Nest nun fertig eingerichtet und es ist echt gemütlich und einladend geworden! Nur mit der Masturbation kann ich mich auf Dauer nicht anfreunden)
– Wie wär’s mit ’ner Affäre? Oder offenen Beziehung? – Häkchen…. (Also, das sind dehnbare Begriffe und heikel in der Auswertung – hm, es kann durchaus dazu führen, wieder zueinander zu finden, sich neu zu entdecken und was man noch alles so Schönes zu all den Begleiterscheinungen sagen kann – doch dazu gehören eben zwei, bzw. drei oder mehr… Also, es ist offenkundig nicht ganz so unkompliziert und setzt eine klare Zielsetzung sowie Offenheit für jegliche Konsequenzen und somit auch ein großzügiges Kapazitätentöpfchen voraus)
– Coaching/Paartherapie – Häkchen (fürs halbe Paar)
– Trenn dich doch einfach – Häkchen mit Verspätung (Das wird am Ende die Konsequenz geworden sein werden, doch als Ratschlag wenig einfühlsam, da vorerst geklärt werden musste: Was bedeutet Trennung? Was bedeutet einfach? Und geht es darum überhaupt?)
– Kommunikationsstrategien anwenden, z.B. gewaltfreie Kommunikation – Häkchen (Funktioniert super, führt jedoch auf Paar-Beziehungsebene in meinem Fall nicht zusammen, sondern auseinander und letztlich jedem sich selbst entgegen, was durchaus ein Fortschritt ist, in welche Richtung auch immer)
– Jeglichen Zweifel ausmerzen – Häkchen (Wirklich hilfreich, tragisch und befreiend!)

Es war durchaus inspirierend, wenn auch zwischendrin zum Verzweifeln. Am Ende weiß man natürlich nie, wo es anfängt, geschweige denn ob es aufhört, doch mit Sicherheit haben alle gesponnenen Fäden mich zu folgendem Strick geführt:
Ich möchte so gern abgeholt werden, wo ich stehe, inklusive ich möchte so gern abholen dürfen, wo jemand steht.
Und wenn das nicht geht und keine Strategie zieht, dann fange ich da an, wo es spinnt: Bei mir. Und hole mich mit allem, was so stehen gelassen steht und wofür ich einstehe, erstmal selbst ab.
Nun aber Schluss mit Schluss. Ich bin noch mit einer besten Freundin auf einen besten Whisky am Telefon verabredet und noch bevor wir uns gegenseitig mit unseren Selbsterfahrungsergebnissen in den Ohren liegen, wird getrunken – auf Ex!