1. Meine Klamotten sind scheiße. Das eine oder andere Item wurde aus Gründen der Nichtvorzeigbarkeit ja schon von dir in den Müll befördert, oder, wenn ich dich dabei erwischt habe, wie du sie unter den Stapel von mir selbst aussortierter Sachen gesteckt hast, gerade noch so von mir davor gerettet.
2. Überhaupt hänge ich zu sehr an meinen Besitztümern. Der billige Ikea-Kleiderschrank machte im Keller doch nur Zwischenstation auf dem Weg zum Werkstoffhof. Und wenn du schonmal dorthin unterwegs bist, nimmst du gleich diesen alten Rechner mit und haust ihn in den Container. Egal, dass du mir schon mehrfach zugesagt hast, mir die Festplatte auszubauen, weil sich darauf, und nur darauf, der gesamte Emailverkehr meiner Jugendzeit von meinem längst gelöschten Email-Account bei web.de befindet. Befand.
3. Andere Muttis schaffen es, sich morgens die Augen zu schminken!
4. Ich bin ein Schwein. Ich halte mich nicht an von dir eingerichtete Ordnungssysteme in der Küche. Hin und wieder lasse ich einen Joghurtbecher stehen (siehe Vaterfreuden). Den Kühlschrank lasse ich zumüllen, weil ich mich für einige von dir eingekaufte Items trotz gutwillig wiederholter Anschaffung niemals begeistern werde.
5. Ich verschwende also auch noch dein Geld.
6. Ich weiß es überhaupt nicht zu schätzen, wenn du mir aus Rücksicht eine gewichtige Entscheidung abnimmst, die wir sonst irrwitzigerweise gemeinsam getroffen hätten. Zum Beispiel, ob das Auto unbedingt kostspielig gegen ein anderes kaputtes ausgetauscht werden muss, oder ob du mal eben tagelang ein paar hundert Kilometer wegjuckelst, um ein kostspieliges schrottreifes Wohnmobil anzuschaffen, während ich zuhause schon die Stellung halte. Ist alles zu meinem Besten, aber das hab ich ja noch nie verstanden.
7. Ich sage dir nicht jeden Tag, dass ich dich liebe, trotz Kommando.
8. Ich halte mich nicht an den Mittwochssextermin.
9. Immer, wenn mich etwas stört, übe ich auf völlig unrechtmäßige Weise Kritik. Ich reiße harmlose Einzelheiten gewaltsam aus ihrem Kontext und konstruiere daraus eine Wahrnehmung, mit der ich mir dann das Leben schwer mache.
10. Ich mache es mir einfach. Am Liebsten richte ich es mir als Opfer gemütlich ein. Ich brauche es einfach, mit dem Finger weinend auf einen Täter zeigen zu dürfen. Dafür benutze ich gerne einen unbescholtenen, arglosen Menschen, der für jede seiner Rollen in jedem seiner Lebensbereiche den Rahmen „Der beste …xyz… der Welt“ verdient.
Für all das bist du gar nicht der Typ. Du Glückspilz.
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