Fertig.
Ich baumel in meiner Hängematte, um mich rum wächst und duftet es, das Kind rennt umher und ist endlich friedfertiger, jetzt wo die frustrierte Mama endlich etwas ausgeglichener ist. Ich hab aber auch viel geschimpft. Es tut mir so unendlich leid, dass ich entgegen aller Vorhaben die Elternkonflikte auf den Nachwuchs projiziert habe. Zum Glück ist das Kind noch in einem Alter, da das Verzeihen ruckzuck am Start ist. Papi sei zwar der Beste, Mami aber ebenso, wurde mir vorhin versichert.

Wenn ich möchte, kann ich zum Besten rüberschielen, noch ist das Gras da drüben nicht über Zaunhöhe gewachsen. Durch die bautechnische Umgestaltung scheint es vom Raumgefühl her zwar zurzeit noch etwas enger, doch weniger Platz bedeutet auch weniger Arbeit inklusive mehr Überblick und das allein verschafft ein verlängertes Durchatmen. Jeder kann nun seinen Vorlieben und Vorstellungen nachgehen, ohne völlige Ausgrenzung. Man sieht, was beim anderen so los ist, wenn man will. Man kann sich auch austauschen oder kurz rüberkommen oder eben ganz bei sich bleiben in jedweder Hinsicht.
Der Beste kann nun sitzen und sein Ding machen und ich kann mich austoben und mein Ding machen. Vielleicht führt das ja irgendwann dazu, dass jeder ganz bei sich ankommt und wir erneut zusammenwachsen, der Boden ist schließlich noch immer der gleiche, das Kind kann durch die kleine Tür flitzen oder einfach rüber- und hin- und herklettern, die Luft und der Regen und die Sonne teilen wir auch, keine schlechten Voraussetzungen.
Ich fühl mich immer noch etwas schlecht, weil ich das so ohne konkrete Absprache einfach gemacht habe, schließlich gehören ja immer Zwei dazu. Andererseits hat der Zweite einfach keine Rückmeldung zu nichts gegeben und wie bereits angedeutet lässt sich so ein Zaun ja auch leicht wieder entfernen, ist ja keine Mauer oder so.
Oder?